Freitag, 26. August 2011

Mountain Equipment – Firefox

Auf einen Blick

Hersteller: Mountain Equipment

Produkt-Art: Hardshell Jacke / Regenjacke

Einsatzbereich: Wandern, Trekking, Bergsteigen, Klettern, Biken, Running

Funktionalität: Modernes Gore-Tex Active Shell im Verbund mit einer hochwertigen Verarbeitung garantieren Höchstleistung bei jedem erdenklichen Unwetter.

Produkt-Design: Schlank geschnittene Jacke, gehalten in einem modernen, reduzierten Stil.

Produkt-Highlights:
- Gore-Tex Active Shell
- enorm leicht
- unerreicht atmungsaktiv
Preis- / Leistungsverhältnis: Gut

Erhältlich bei: VerticalExtreme

Testbericht


Mountain Equipment - Firefox
Bevor ich auf die Firefox Jacke von Mountain Equipment eingehe, möchte ich kurz auf das neue Active-Shell von Gore-Tex zu sprechen kommen. Zunächst habe ich der Membrane nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das könnte daran liegen, dass jedes Jahr eine neue unglaubliche Membrane auf den Markt kommt, von der es heißt, dass sie die Zukunft der Menschheit entscheidend verändern wird. Dass dem natürlich nicht so ist, wissen wir alle. Es gibt auf dem Markt derart viele Membranen, die sich kaum im Leistungsumfang unterscheiden. Alle muss man sich einfach nicht merken. Anders jedoch meiner Meinung die Active-Shell. Dieses Material unterscheidet sich ganz gravierend von seinen Mitbewerbern. Man kann die Eigenschaften recht prägnant zusammenfassen: Enorm leicht, geringstes Packmaß und verdammt leistungsfähig! Ich muss zugeben das Gore mit dieser Membrane endlich den ersehnten Spagat zwischen traumhafter Atmungsaktivität und maximaler Leistungsfähigkeit vollbracht hat.
Mountain Equipment - Firefox

Nachdem Ihr nun wisst, was ich von der Membrane halte, möchte ich nun noch mein Bestes zur Firefox geben. Vielleicht beginne ich mit den ersten Gedanken, die ich hatte, als ich sie zum ersten mal erblickte, insbesondere ihren Preis. Geiles Design, super Farbe, aber 300 Euro für eine so dünne, kleine Regenjacke? Doch, schauen wir mal was sie kann!
Was als erstes auffällt, ist die saubere Verarbeitung der Firefox. Hier lässt sich nichts beanstanden. Die Reißverschlüsse wurden wasserdicht verschweißt und zwar so, da,s sie das auch noch nach häufigen Gebrauch sind. Auch die inzwischen obligatorische Verschweißung der innen liegenden Nähte werden höchsten Ansprüchen gerecht. Die Kapuze und ihr Schnitt erachte ich als gelungen, sie ist verstellbar und praktisch. Vorne, über dem Gesicht, stattet Mountain Equipment sie mit einer Verstärkung aus, um den Regen und abfließendes Wasser daran zu hindern, ins Gesicht zu laufen. Die zwei Brusttaschen wurden gut platziert und stören dort am wenigsten. Die Taschen sind tief nach unten verlaufend, so dass sie sogar mit Inhalt befüllt werden können, wenn man einen Rucksack trägt. Einziger kleiner Kritikpunkt, den ich habe sind die dünn ausgefallenen "Gegenkletts" am Ärmel. Sind diese stark gebraucht, haften sie nicht mehr sonderlich gut. Hier würde ich mir von Mountain Equipment in Nachfolgemodellen eine Nachbesserung wünschen. 
Mountain Equipment - Firefox
Ich habe die Firefox inzwischen den ersten Belastungstests unterzogen und kann folgendes berichten. Wer häufigen Felskontakt erwartet, braucht keine Angst haben. Der Stoff hält mehr aus, als man denkt. Selbst die Dauerbelastung an den Schultern durch einen scheuernden Rucksackträgergurt hält das Material bis jetzt einwandfrei aus. Die Atmungsaktivität ist in der Praxis tatsächlich atemberaubend und der Wind und Regenschutz sensationell. Der Stoff fühlt sich im Vergleich zu anderen Membranen dieser Art wirklich gut auf der Haut an.


Empfehlung


Ich empfehle die Firefox Jacke von Mountain Equipment jedem ernsthaften Sportler der möglichst wenig Gewicht bei sich tragen möchte und dabei nicht auf beeindruckende Leistungsfähigkeit verzichten möchte. Wer auf der Suche nach einer Notfall-Jacke für spontane Regenschauer beim Bergwandern ist, dem hingegen rate ich von ab. Hier gibt es günstigere Alternativen, die dafür bestens geeignet sind, zum Beispiel die Mischabel Jacket von Vaude. 300 Euro sind nicht wenig, aber weniger als vergleichbare Jacken von anderen bekannten Herstellern kosten. Deshalb bescheinige ich der Firefox ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis, denn für diese 300 Euro bekomme ich wirklich Hochleistung und saubere Verarbeitung.
Noch ein kleiner Kauftipp. Achtet darauf, dass die Firefox von Mountain Equipment schlank im Brustbereich ausfällt. Wer also einen breiten Brustumfang hat, sollte die Firefox auf jeden Fall im Laden anprobieren.

Donnerstag, 25. August 2011

Black Diamond – Epic

Auf einen Blick

Hersteller: Black Diamond

Produkt-Art: Kletterrucksack, geeignet für alpine Klettereien, normale Bergtouren und Bergwanderungen.

Einsatzbereich: Allorund - Alpinrucksack, Hochtouren, Eisklettern, Alpinklettern, Bergsteigen

Funktionalität: Durchdachte und enorm clevere Features, die gerade Rückengeschädigte lieben werden.

Produkt-Design: Rucksack im Bergführerstil, modernes und elegantes Design, kein unnötiger Schnick-Schnack, erhältlich mit 35 und 45l Volumen

Produkt-Highlights:
- ergoACTIV-Tragesystem mit SwingArm-Schulterträgern
- PickPockets für Eisgeräte, Dreipunkt-Nachziehsystem und geschweißte Steigeisenbefestigung mit abnehmbarem Riemen

Preis- / Leistungsverhältnis: gut

Erhältlich bei: VerticalExtreme

Testbericht

Steht man in einem Bergsportladen in der Rucksackabteilung und betrachtet die Palette an Rucksäcken, besticht der Epic zuerst durch sein elegantes Design, wenn man minimalistische Rucksäcke ohne hunderte von Features auf der Außenhülle mag. Der Epic ist in unterschiedlichen Größenausführungen und verschiedenen Signalfarben erhältlich. Es gibt ihn aber auch in elegantem Schwarz. Wie schon angedeutet, hat Black Diamond den Epic außen bewusst reduziert gehalten. Das macht sich in alpinen, technischen Routen in Fels und Eis positiv bemerkbar.
Black Diamond – Epic
Der schlanke, hohe Schnitt verleiht dem Epic eine, vor allem den kletternden Bergsportler beeindruckende Bewegungsfreiheit. Dieser Vorteil dürfte auch die Klettersteigfreunde überzeugen. Gerade in der 35 Liter-Variante wird der Epic schnell zum treuen Begleiter am Fels.
Fels ist das Stichwort zur nächsten Stärke des Epic. Ich habe mein Testexemplar mal testweise für fünf Minuten über schroffen Fels gezogen und meinen Bergkamerad gebeten mit dem Fuß von oben ordentlich Gewicht drauf zu geben. Ich war einfach neugierig ob Black Diamond sein Werbeversprechen halten kann und dieser Stoff wirklich so widerstandsfähig ist. Fazit: Damit hat der Rucksack keine Probleme.
Ein wichtiges Thema bei Rucksäcken ist die Qualität der Tragevorrichtung. Vor meinem Testlauf habe ich mich gefragt, ob dieses System nur ein Marketing-Gag ist, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Inzwischen kann ich sagen, nein, es ist kein Gag. Schon beim Gehen in der Ebene merkt man wie genial dieses System funktioniert. Der auf einem Kugelkopf gelagerte Hüftgurt macht jede Bewegung der Hüfte mit, der Rucksack arbeitet nicht gegen die eigenen Körperbewegungen an sondern macht sie einfach mit. So könnte der Epic für Bergsportler mit Rückenproblemen schnell zu einer unverzichtbaren Erleichterung am Berg werden.
Black Diamond – Epic
Skeptisch stand ich nach meiner ersten Bergtour dem Rückensystem gegenüber, denn es saugte sehr stark meinen Schweiß auf. Nach vielen Touren kann ich jetzt aber berichten, dass ich das jetzt sogar als positiv empfinde: Der Epic liegt eng an und lässt deshalb keinen Wind direkt an den Rücken kommen. Durch Zugluft steife Rückenmuskeln gehören so der Vergangenheit an. Außerdem leitet das Rückenteil die Feuchtigkeit schnell nach außen weiter. Somit nichts Weltbewegendes, aber ein durchdachtes, funktionierendes Rückensystem.

Auf die anderen Fähigkeiten werde ich hier nicht detailliert eingehen, da sie einwandfrei funktionieren. Wer sein Seil, seine Steigeisen und Eispickel befestigen will, kann das wunderbar machen. Der Epic lässt hier keine Wünsche offen.

Bisweilen habe ich Black Diamond im Rucksack-Segment noch nicht ernsthaft als „Tophersteller“ gesehen. Mit dem Epic geht Black Diamond aber meiner Meinung nach einen großen Schritt in diese Richtung und ich kann guten Gewissens sagen, dass ich diesen Rucksack sofort wieder kaufen würde und ihn nur absolut empfehlen kann.

Empfehlung

Wer auf der Suche nach einem reduzierten, edlen, funktionalen und nicht zu teuren Kletterrucksack ist, wird mit dem Epic von Black Diamond hoch zufrieden sein. Auch Bergsteiger, Klettersteigfreunde und Bergwanderer können bedenkenfrei zugreifen. Die für sie überflüssigen Funktionen weiß der Epic elegant zu verstecken. Insbesondere Bergsportlern mit Rückenbeschwerden kann man den innovativen Rucksack von Black Diamond empfehlen. Vor allem der attraktive Preis macht den Epic zu einer echten Kaufempfehlung. Wer hauptsächlich Tagestouren macht kommt mit der 35 Liter-Variante sehr gut aus. Wer, Zwei- oder Drei-Tagestouren viel zu tragen hat, sollte lieber die 45 Liter-Variante kaufen.

Rock Pillars – Ozone QC

Auf einen Blick

Hersteller: Rock Pillars

Produkt-Art: Kletterschuhe mit Schwerpunkt auf Bouldern und Sportklettern

Einsatzbereich: Bouldern, Sportklettern, Indoor, Wettkampf

Produkt-Highlights:
- enorm gute Passform bei schmalen und mittelbreiten Füßen
- perfekter Halt des Fußes auf kleinsten Tritten durch 3-Force Technologie
- Fersenhalt überragend, wohl der beste Hook - Schuh am Markt
- Gummi im Vorferfußbereich für Toehooks funktioniert super

Preis- / Leistungsverhältnis: Sehr gut

Erhältlich bei: VerticalExtreme

Testbericht

Wenn man sich im Internet Testberichte über Kletterschuhe im hochpreisigen Segment durchliest stellt man schnell fest das die werten Bloggerkollegen in Superlative verfallen. Wenn es dann noch um einen Kletterschuh geht der Ihnen, den Blogger, gut passt, wird schnell von der ultimativen Waffe gesprochen. Meiner Meinung nach nicht sehr hilfreich, steht und fällt doch die Leistung eines Kletterschuhs mit der Passform zum jeweiligen Fuß. Auch andere Faktoren spielen hier noch mit rein, jedoch möchte ich nicht Abschweifen und komme nun zum Ozone QC von Rock Pillars.

Das der Ozone QC für seine ca. 110 Euro in hochwertiger Handarbeit hergestellt wird sieht man ihm an, in Sachen Verarbeitung steht er seinen Konkurrenten von anderen Herstellern hochwertiger Kletterschuhe in nichts nach. Auch der Verschleiß des Ozone QC bewegt sich in einem guten Bereich, selbstverständlich hängt das enorm an dem Umgang mit dem Schuh ab - wie oft klettere ich ihn, auf welchem Untergrund und wie präzise setzte ich meine Füße. Bei häufiger Verwendung in der Halle mit den dort üblichen sehr rauen Wänden hat sich bei meinen Schuhen ein kleines Loch an der Schuspitze gebildet. Mag daran liegen, dass ich meinen Fuss häufig an der Wand entlang Ziehe um meine Hüfte nahe an der Wand zu haben. Das Loch war allerdings nur minimal, der Schuh noch weitere 4 Monate einsetzbar. Die Sohle an sich wird wohl so schnell keiner durchklettern.

Wollen wir direkt zu der entscheidenden Frage kommen, warum zahle ich für diesen Schuh über hundert Euro? Ich möchte diese Frage mit dem Highlight des Schuhs beantworten. Wenn man den Schuh genauer betrachtet bemerkt man das die Gummibänder, die sich vorne und hinten quer um den Schuh wickeln, eine wichtige Funktion erfüllen und nicht wie bei vielen anderen Kletterschuhen reine Zierde darstellen. Unter dieser Gummierung verläuft ein starkes Gummiband. Die Bänder bewirken, passende Fußform vorausgesetzt, das der Fuß da sitzt wo er sitzen soll und das auch noch wenn der Schuh feucht ist. Gerade beim Antreten von kleinsten Unebenheiten verspürt man bei anderen Kletterschuhen oft ein Gefühl, als ob sich der Schuh gleich um den Fuss wickelt. Genau das unterbindet das verarbeitet Gummiband sehr erfolgreich. Schmierigste Tritte können problemlos angetreten werden. Auch für Anfänger und wenn der Kletterer kein Profi mit extrem trainierten Füßen und Waden ist. Zudem bleibt die gute Passform über die Lebensdauer des Kletterschuhs erhalten. Moment, ein über 100 Euro teurer Anfängerschuh? Klar funktioniert theoretisch, ich persönlich sehe ihn aber eher beim Fortgeschrittenen Kletterer, bis hin zum professionellen Boulderer. Der Fortgeschrittene erhält Stabilität, der Pro kann diese Nutzen um noch mehr Leistung aus dem Schuh zu holen, denn im Gegensatz zum Solution von La-Sportiva hat man wesentlich mehr Gefühl im Fuß. Dies liegt übrigens daran das Rock Pillars für ihren Ozone QC wesentlich weniger Gummi verarbeitet hat als La-Sportiva beim Solution.

Empfehlung

Lohnt sich der Schuh? Bei guter Passform auf jeden Fall! Der Schuh kommt schmalen und mittelbreiten Füßen sehr entgegen. Leute mit breiten Füßen sollten einen anderen Schuh wählen. Der Fersenhalt ist legendär - das habe ich bisher bei keinem anderen Kletterschuh so erlebt. Das 3-Force System hält den Vorderfuß auch auf minimalsten Unebenheiten gerade im Fuß, die Kraft wird perfekt übertragen. Das Preis / Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung nach, bekommt man doch für die Euros einen langlebigen, hochwertigen und präzisen High-End Kletterschuh. Der primäre Einsatzbereich ist definitv das Bouldern in der Halle und Draußen. Jedoch auch Sportkletterer und Hallenkletterer können hier bedenkenlos zugreifen. Damit der Schuh seine ganze Stärke ausspielen kann, muss er wie eine zweite Haut passen. Hier beim Kauf unbedingt darauf achten! Die Schuhe dehnen sich aufgrund des 3-Force System sehr wenig und bleiben über die Nutzungsdauer recht gleich. 

Noch ein Tipp am Rande: Für etwa 50€ kann man sich seine durchgekletterte Sohle direkt vom Hersteller erneuren lassen. Der Schuh wird komplett neu mit Originalgummi besohlt und ist danach wieder wie neu. Wendet euch hierzu an euren Fachhändler.

- Text by Haak