Donnerstag, 29. November 2012

Boreal Kintaro - Kletterschuhe



Auf einen Blick 

Hersteller: Boreal

Art: Kletterschuhe für steile Sportklettereien

Einsatzbereich: Sportklettern, Indoor, Wettkampf

Highlights:
- extrem klebrige und haltbare Sohle
- präzises Antreten durch gut pointierte Schuhspitze
- perfekte Verarbeitung
- für einen High-End Schuh recht komfortabel

Preis- / Leistungsverhältnis: gut 

Erhältlich bei: VerticalExtreme

Testbericht

Sieht man in Magazinen wie "Klettern" oder "Bergsteiger" die Werbung des neuen Boreal Kintaro stellt sich jedem Kletterer die Frage, was es mit diesem Spezialgummi auf sich hat, der zwei Schuhe ohne äußere Krafteinwirkung an den Spitzen aneinander kleben lässt. Genau dies erregte bei mir das Interesse, mir diesen Schuh mal genauer anzuschauen.

Der Boreal Kintaro spielt mit seinem Preis von knapp 125 Euro in der Spitzenliga der Kletterschuhe mit – jedoch ist dieser Preis aufgrund der perfekten Verarbeitung in Handarbeit für diesen High-End Kletterschuh angemessen. Jede Naht und jede Verklebung ist perfekt, ein beeindruckender Beweis der spanischen Handwerkskunst. Aber nun zum Punkt mit der klebrigen Schuhspitze: Als ich den Schuh im Klettershop meines Vertrauens in der Hand hielt, war es das erste was ich ausprobieren wollte. Und ob man es nun glaubt oder nicht, die beiden Schuhe hafteten aneinander wie in der Werbung versprochen.

Doch sollte ich mir einen neuen Kletterschuh kaufen, nur weil die Spitzen aneinander haften? Natürlich nicht! So ging es erstmals in die Kletterhalle, um dort etwas Gefühl für den neuen Schuh zu bekommen, um damit später am Fels viel Spaß zu haben. Die sehr gute Passform an der Schuhspitze, an der Ferse und an den Flächen des äußeren Fußes fielen mir beim ersten Tragen sofort sehr positiv auf, da sie ein solides und sicheres Ansteigen auf kleinsten Tritten verspricht. Da es aber mein Hauptziel war den Schuh im Outdoor-Bereich einzusetzen um dort die oftmals sehr kleinen und schmierigen Tritte anzusteigen, ging es den Tag darauf gleich hinaus in mein Hausgebiet an die Geisterschmiedwand, um dort in eines meiner Projekte zu starten. Auch hier kann ich nur positives über den Kintaro berichten, da die Spitze wirklich sehr präzise auf kleinsten Tritten steht. Der Verschleiß der Zenith Sohle ist nach 3 Monate regelmäßigem Einsatz am Fels und in der Halle als sehr gering einzustufen. Die ungewöhnlich geformte Ferse hookt sehr gut, was mich Anfangs erstaunt hat. Der Druck auf die Ferse ist aufgrund der relativ dicken Gummikappe sehr komfortabel. Gerade bei Hook -lastigen Touren in der Halle ein Pluspunkt. Ist gefühlvolles Hooken gefragt hat der Schuh jedoch das Nachsehen.

Was allgemein bei Boreal Schuhen ab und an bemängelt wird ist die steife Sohle, die wenig Rückmeldung über die Beschaffenheit des Trittes gibt. Diesen Kritikpunkt muss man so stehen lassen, tatsächlich ist die Sohle recht steif. Das muss aber kein Nachteil sein. Für den Einsatzbereich für den der Kintaro entwickelt wurde – nämlich steile Sportklettereien – ist die Sohle genau richtig. Für Reibungsschleichereien und komplexe Boulder sind andere Schuhe jedoch besser geeignet. Die Vorteile der steifen Sohle – ermüdungsfreies Stehen auf kleinen Tritten und Langlebigkeit – überwiegen.

Natürlich stellt sich noch die Frage, für welche Spielart des Kletterns der Schuh sich am besten eignet? Meiner Meinung nach ist der Kintaro am besten für das Outdoor Sportklettern geeignet. Jedoch werden auch ambitionierte Hallenkletterer im Routenbereich auf ihre Kosten kommen, da er wirklich gut steht und eine gute und bequeme Passform besitzt. Für ambitionierte Boulderer gibt es Schuhe die besser für den Einsatzbereich geeignet sind.
 
Fazit

Der Kintaro ist ein perfekt verarbeiteter High-End Kletterschuh für steile Sportklettertouren sowohl Draußen am Fels als auch in der Halle. Die Zenith Sohle hat sehr gute Reibungswerte und ist dabei noch sehr langlebig. Die Schuhspitze arbeitet sehr gut, kleinste Unebenheiten im Fels können ohne größere Anstrengung angetreten werden – auch dank der relativ steifen Sohle die zudem ein ermüdungsfreies Steigen erlaubt. Für Boulderer ist der Schuh nur bedingt geeignet, da hier mehr Sensibilität gefragt ist. Der Schuh ist aufgrund der gepolsterten Zunge und der guten Verarbeitung recht komfortabel. Achtet bei Auswahl der richtigen Größe darauf, dass der Schuh wirklich eng an den Seiten des Fußes anliegt und die Ferse ohne Spielraum im Schuh verankert ist – dann hast du die perfekte Waffe für viele neue Projekte.

- Text by Marinus

Dienstag, 3. Januar 2012

Simond - Bobcat Grödel



Auf einen Blick 

Hersteller: Simond - Chamonix since 1860 

Art: Grödel, 6-Zacker

Einsatzbereich: Winterwanderungen, vereiste Wege, Firnfelder

Highlights:
- weiter Einsatzbereich 
- Antistollplatten und Transporttasche inklusive
- Universalgröße für alle Schuhgrößen
- geringes Gewicht von 470g und kleines Packmaß

Preis- / Leistungsverhältnis: gut 

Erhältlich bei: VerticalExtreme

Testbericht

Simond Bobcat Grödel
Ich habe mir das Simond Grödel besorgt, damit ich auch im Winter in den Bergen wandern kann. Nachdem ich mir im Internet einen Überblick über die verschiedenen Varianten verschafft hatte, fiel meine Wahl auf das  Simond Produkt. Im Laden konnte ich mich dann von der Richtigkeit meiner Wahl überzeugen. Das Grödel macht einen soliden Eindruck, bei dennoch geringem Gewicht. In der Mitte unter dem 2mm Eisen ist eine Gummiplatte befestigt, damit sich kein Schnee zwischen Schuh und Grödel einklemmt. Kurzum, nahm ich das „Mini Steigeisen“ mit heim, um es ein paar Tage später zu testen.
  
Simond Bobcat Grödel
Also ging es dann 2 Tage später auf zu einer kleinen Bergwanderung. Der Anmarsch wurde, dank eines ebenen Weges, noch ohne Grödel bewerkstelligt.

Als es dann jedoch bergan ging, wurde schnell klar, dass hier sicherer Tritt nötig ist. Also wurde schnell das Grödel angeschnallt. Zuerst ein etwas seltsames Gefühl, doch man gewöhnt sich recht schnell an das Gehen mit den Eisen. Vor allem im tiefen Schnee merkt man nichts mehr von dem Grödel. Eigentlich wären auf der Route Schneeschuhe angebracht gewesen, doch die hatte ich daheim gelassen, bei uns lag schließlich kein Schnee. So war ich froh, dass ich wenigstens das Grödel dabei hatte, was sich später noch bewähren sollte, als der Schnee tiefer wurde.

Als es später an den Abstieg ging, bewährten sich die Eisen ein weiteres Mal. Kein Rutschen auch auf vereistem Untergrund. Auch auf Abschnitten, auf denen kein Schnee lag, war ich froh, die Eisen zu haben. Der aufgeweichte Boden war stellenweise sehr locker und rutschig.
  
Fazit

Ich kann das Simond Grödel nur weiter empfehlen. Man gewöhnt sich sehr schnell an das Gehen mit den Eisen, das bisschen Mehrgewicht fällt kaum auf. Dank der Antistollplatten hat sich kein Schnee zwischen Schuh und Eisen gesetzt. Auch haben sich die Eisen nicht gelockert, so dass man ständig die Gurte nachziehen muss. Einfach Eisen anlegen und loslaufen!

Transporttasche Simond Bobcat Grödel
Lobend zu erwähnen wäre noch die Tasche, die man mit den Eisen bekommt, sie bietet genug Platz, um die Eisen auch mit kalten Fingern und vereisten Gurten wieder sicher zu verstauen.

- Text by Marco