Dienstag, 17. Mai 2016

Camp Matik - halbautomatisches Sicherungsgerät

Auf einen Blick


Hersteller: Camp

Art: „idiotensicheres" halbautomatisches Sicherungsgerät

Einsatzbereich: Sportklettern, Hallenklettern

Highlights:
  • Anti-Panik-Funktion
  • Fehlbedienung kaum möglich, daher sehr sicher
  • hochwertige und wertige Verarbeitung
  • funktioniert nur mit dünnen Seilen bis 9,6 mm zuverlässig
Preis- / Leistung: Die maximale Sicherheit sollte einem der relativ hohe Preis wert sein.

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Testbericht


Ich hätte auch „idiotensicheres Sicherungsgerät“ als Titel wählen können, das wäre jedoch ein wenig stark gewesen. Unrichtig ist es aber nicht, denn Camp gibt mit dem Matik Anfängern (und Kletterern mit dünnem Seil) was ihr Herz begehren soll.

Äußerlichkeiten

Das Matik ist mit dem zugehörigen Karabiner einfach wunderschön anzuschauen. Daran konnten wir uns bei Camp schon gewöhnen, doch das strahlende Blau des Matik macht dieses zu etwas Besonderem. Nehmen wir es in die Hand, können wir sofort zwei auffällige Charakteristika feststellen. In dem Ding steckt anständig viel Material! Das Matik ist nämlich bedeutend schwerer als ähnlich große Geräte, die von mir in letzter Zeit verwendet wurden (CT Click-up, Alpine-up, Petzl Gri-gri 2).

Das ist wohl der Tatsache zu schulden, dass das Gehäuse aus einer Aluminiumlegierung gegossen wurde und das Innere aus Stahl besteht.

Das gibt einerseits ein Gefühl von Sicherheit, andererseits ist es eine schlechte Nachricht für Gewichtsfanatiker. Das Gewicht hat natürlich auch etwas mit der Verwendung zu tun. Heutzutage wird der Klettersport immer beliebter, ein Sport, der Großteils in Kletterhallen passiert. In der Halle oder beim Sportklettern können wir wirklich ein wenig Zusatzgewicht auf dem Altar der Sicherheit opfern.

Gebrauch

Beim ersten Gebrauch mag das neue Gerät ein wenig eigenartig erscheinen. Es liegt mir anders in der Hand als jene, an die ich mich bisher gewöhnt habe. Das Seil lassen wir durch den oberen Teil des Geräts gleiten (der Kletterer muss natürlich am entsprechenden Seilende sein, das ist aber ordentlich gekennzeichnet) und schlingen es um die innere, bewegliche Zunge.

Die erste Sicherungseigenschaft zeigt sich gleich hier. Wir können den Karabiner nämlich nicht ins Gerät einhängen, solange die Zunge nicht am für sie vorgesehenen Ort ist!

Sicherung des Vorsteigers

Während der Verwendung hatte ich den Eindruck, dass das Gerät eher für Anfänger erdacht wurde. Ich kam zu dieser Ansicht, weil man ganz einfach Seil geben kann, solange der Vorsteiger in angenehmen Tempo unterwegs ist. Vorne ziehen wir einfach am Seil und mit der Bremshand geben wir Seil aus. Eine weitere Voraussetzung für einen effektiven Bewegungsablauf ist ein gutes und in der Größe passendes Seil. Es darf maximal 9,6 mm dick sein, obwohl man auch ein Seil mit 10,5 mm Durchmesser verwenden kann. Dieses wird sich aber oft verklemmen, sein Gebrauch ist alles andere als optimal. Wenn das Seil auch nur ein wenig klemmt, vermag man kein Seil mehr zu geben. 
Wenn man das Seil dynamisch, schnell ausgeben muss, sieht man sich beim Camp Matik mit mehr Fummelei konfrontiert als bei den bisher auf dem Markt befindlichen Geräten.

Wenn man das Seil dynamisch, schnell ausgeben muss, muss man auf die bewegliche Zunge drücken, damit das Seil schnell durch das Gerät laufen kann. Wir sind versucht, das mit unserer Bremshand zu machen, irgendwie geht es leichter von der Hand, wenn wir das Bremsseil auslassen. Brrrr! Nein, das dürfen wir nicht!

Bei der richtigen Technik wickeln wir viel Seil auf, nehmen es in die Hand und drücken gegen die Zunge. Vom Seil geben wir dann unserem Vorsteiger. In unserem Fall ging das Manöver ein wenig stockend vor sich, weil die Handgriffe nicht schnell genug waren, um dem Kletterer folgen zu können.

Ablassen

Die Hauptfunktion des Matik ist, und das unterscheidet es im Wesentlichen von der Konkurrenz, die Anti-Panik-Funktion. Ablassen können wir auf zweierlei Art:

Mit dem Hebel an der Seite des Matik, den wir in unsere Richtung ziehen und somit das Seil und unseren Kletterpartner ablassen. Wenn wir den Hebel zu weit ziehen, dient er als eine Art Notbremse. Das ist ein großer Unterschied, da bei mehreren ähnlichen Produkten, wenn jemand nicht erfahren genug ist oder Gott behüte! in Panik verfällt und in einer Notsituation (Fall) stark am Gerät zieht, das Gegenteil geschieht. Das Seil gleitet dann schnell durchs Gerät und unser Partner stürzt ab. In den von mir besuchten Kletterhallen sind solche Unfälle schon vorgekommen, deshalb ist die Verwendung von automatischen Geräten dort verboten...

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Quelle und Autor: http://testundtipps.de/sports/bergsteigen/zubehor-de/camp-matik/

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