Donnerstag, 25. August 2011

Rock Pillars – Ozone QC

Auf einen Blick

Hersteller: Rock Pillars

Produkt-Art: Kletterschuhe mit Schwerpunkt auf Bouldern und Sportklettern

Einsatzbereich: Bouldern, Sportklettern, Indoor, Wettkampf

Produkt-Highlights:
- enorm gute Passform bei schmalen und mittelbreiten Füßen
- perfekter Halt des Fußes auf kleinsten Tritten durch 3-Force Technologie
- Fersenhalt überragend, wohl der beste Hook - Schuh am Markt
- Gummi im Vorferfußbereich für Toehooks funktioniert super

Preis- / Leistungsverhältnis: Sehr gut

Erhältlich bei: VerticalExtreme

Testbericht

Wenn man sich im Internet Testberichte über Kletterschuhe im hochpreisigen Segment durchliest stellt man schnell fest das die werten Bloggerkollegen in Superlative verfallen. Wenn es dann noch um einen Kletterschuh geht der Ihnen, den Blogger, gut passt, wird schnell von der ultimativen Waffe gesprochen. Meiner Meinung nach nicht sehr hilfreich, steht und fällt doch die Leistung eines Kletterschuhs mit der Passform zum jeweiligen Fuß. Auch andere Faktoren spielen hier noch mit rein, jedoch möchte ich nicht Abschweifen und komme nun zum Ozone QC von Rock Pillars.

Das der Ozone QC für seine ca. 110 Euro in hochwertiger Handarbeit hergestellt wird sieht man ihm an, in Sachen Verarbeitung steht er seinen Konkurrenten von anderen Herstellern hochwertiger Kletterschuhe in nichts nach. Auch der Verschleiß des Ozone QC bewegt sich in einem guten Bereich, selbstverständlich hängt das enorm an dem Umgang mit dem Schuh ab - wie oft klettere ich ihn, auf welchem Untergrund und wie präzise setzte ich meine Füße. Bei häufiger Verwendung in der Halle mit den dort üblichen sehr rauen Wänden hat sich bei meinen Schuhen ein kleines Loch an der Schuspitze gebildet. Mag daran liegen, dass ich meinen Fuss häufig an der Wand entlang Ziehe um meine Hüfte nahe an der Wand zu haben. Das Loch war allerdings nur minimal, der Schuh noch weitere 4 Monate einsetzbar. Die Sohle an sich wird wohl so schnell keiner durchklettern.

Wollen wir direkt zu der entscheidenden Frage kommen, warum zahle ich für diesen Schuh über hundert Euro? Ich möchte diese Frage mit dem Highlight des Schuhs beantworten. Wenn man den Schuh genauer betrachtet bemerkt man das die Gummibänder, die sich vorne und hinten quer um den Schuh wickeln, eine wichtige Funktion erfüllen und nicht wie bei vielen anderen Kletterschuhen reine Zierde darstellen. Unter dieser Gummierung verläuft ein starkes Gummiband. Die Bänder bewirken, passende Fußform vorausgesetzt, das der Fuß da sitzt wo er sitzen soll und das auch noch wenn der Schuh feucht ist. Gerade beim Antreten von kleinsten Unebenheiten verspürt man bei anderen Kletterschuhen oft ein Gefühl, als ob sich der Schuh gleich um den Fuss wickelt. Genau das unterbindet das verarbeitet Gummiband sehr erfolgreich. Schmierigste Tritte können problemlos angetreten werden. Auch für Anfänger und wenn der Kletterer kein Profi mit extrem trainierten Füßen und Waden ist. Zudem bleibt die gute Passform über die Lebensdauer des Kletterschuhs erhalten. Moment, ein über 100 Euro teurer Anfängerschuh? Klar funktioniert theoretisch, ich persönlich sehe ihn aber eher beim Fortgeschrittenen Kletterer, bis hin zum professionellen Boulderer. Der Fortgeschrittene erhält Stabilität, der Pro kann diese Nutzen um noch mehr Leistung aus dem Schuh zu holen, denn im Gegensatz zum Solution von La-Sportiva hat man wesentlich mehr Gefühl im Fuß. Dies liegt übrigens daran das Rock Pillars für ihren Ozone QC wesentlich weniger Gummi verarbeitet hat als La-Sportiva beim Solution.

Empfehlung

Lohnt sich der Schuh? Bei guter Passform auf jeden Fall! Der Schuh kommt schmalen und mittelbreiten Füßen sehr entgegen. Leute mit breiten Füßen sollten einen anderen Schuh wählen. Der Fersenhalt ist legendär - das habe ich bisher bei keinem anderen Kletterschuh so erlebt. Das 3-Force System hält den Vorderfuß auch auf minimalsten Unebenheiten gerade im Fuß, die Kraft wird perfekt übertragen. Das Preis / Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung nach, bekommt man doch für die Euros einen langlebigen, hochwertigen und präzisen High-End Kletterschuh. Der primäre Einsatzbereich ist definitv das Bouldern in der Halle und Draußen. Jedoch auch Sportkletterer und Hallenkletterer können hier bedenkenlos zugreifen. Damit der Schuh seine ganze Stärke ausspielen kann, muss er wie eine zweite Haut passen. Hier beim Kauf unbedingt darauf achten! Die Schuhe dehnen sich aufgrund des 3-Force System sehr wenig und bleiben über die Nutzungsdauer recht gleich. 

Noch ein Tipp am Rande: Für etwa 50€ kann man sich seine durchgekletterte Sohle direkt vom Hersteller erneuren lassen. Der Schuh wird komplett neu mit Originalgummi besohlt und ist danach wieder wie neu. Wendet euch hierzu an euren Fachhändler.

- Text by Haak

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